Ergotherapie Manuela Panter
Demenz und pflegende Angehörige

Demenz und pflegende Angehörige

Zehn Grundregeln für pflegende Angehörige und das Zusammenleben

Informieren Sie sich als pflegende Angehörige gründlich über Demenz. Wissen über die Erkrankung gibt Ihnen Sicherheit und schützt Sie davor, zu viel zu erwarten oder zu verlangen.

„Erziehungsversuche“ und Vorhaltungen hinsichtlich des Unvermögens des Erkrankten bringen nichts, belasten aber die Atmosphäre und kosten viel Kraft. Argumentieren Sie nicht mit dem Kranken und versuchen Sie nicht, ihn zu ändern. Wenn Sie mit ihm reden, sprechen Sie langsam, ruhig und in einfachen Worten.

Fördern und bewahren Sie nach Möglichkeit die Eigenständigkeit

des Erkrankten und beziehen Sie ihn in Unternehmungen ein. Das stützt sein Selbstwertgefühl, auch wenn z. B. ein Spaziergang dadurch länger dauert. Schützen Sie den Kranken aber vor Gefahren, die er nicht mehr richtig einschätzen kann, wie Treppen, Elektrogeräten, glatten Badewannen und Ähnlichem.

Gewohnheiten des Patienten sollten Sie möglichst beibehalten. Sie stellen für ihn eine Verbindung zu seiner Vergangenheit und Identität her. Sprechen Sie über gemeinsame Erlebnisse.

Ein gleich bleibender und überschaubarer Tagesablauf

vermittelt Demenz-Kranken Sicherheit und Orientierung. In der Wohnung können ausreichende Beleuchtung (auch nachts) und Hinweiszeichen die Orientierung erleichtern. Kann der Patient noch lesen, vermögen ihm einfache Mitteilungen zu helfen, sich an wichtige Dinge zu erinnern.

Nicht alle Fähigkeiten und Persönlichkeitsbereiche gehen in gleichem Ausmaß verloren. Sprechen Sie gezielt erhaltene Funktionen an und geizen Sie nicht mit Lob.

Auch wenn die Verständigung über Worte nicht mehr möglich ist, lassen sich viele Patienten noch über Gefühle und Sinneseindrücke erreichen. Gemeinsames Singen, Berührungen, Blicke und Gesten sind Wege, ohne Worte mit den Erkrankten zu kommunizieren.

Konflikte lassen sich mit Alzheimer-Kranken nicht austragen. Lenken Sie in solchen Situationen lieber ab oder zeigen Sie Ihre Zuneigung.

Bedenken Sie, dass das Verhalten der Erkrankten nicht von Vernunft, sondern von Gefühlen gesteuert ist. Ängstlichkeit, Aggressivität und zwanghaft wirkende Verhaltensweisen sind Ausdruck einer tiefen Verunsicherung. Sie sind nicht gegen Sie gerichtet und nicht als Bösartigkeit gemeint.  

Denken Sie auch an sich selbst. Die Kräfte jedes Menschen sind begrenzt.
Auch der Demenz-Patient wird davon profitieren, wenn Sie sich Freiräume und Ausgleich schaffen und Hilfe holen.

Sich als pflegende Angehörige zusammen mit dem betroffenen Demenzkranken mit etwas zu beschäftigen, wird im Krankheitsverlauf immer schwieriger, aber nicht unmöglich. Menschen mit der Diagnose Demenz können entweder immer unruhiger in ihren Handlungen werden oder in ihrer Motorik verarmen und dann kaum noch zu Aktivitäten motiviert werden. Sich aber im gemeinsamen Tun oder in alter Vertrautheit zu erleben, macht ein Stück Lebensfreude aus, die man sich noch lange erhalten kann.Weitere Informationen zu Reha-Maßnahmen erhalten Sie auch hier.

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