Vaskuläre Demenz
Von der Demenzform Vaskuläre Demenz spricht man, wenn das Gehirn nicht ausreichend durchblutet wurde und die Nervenzellen kurzzeitig oder über einen längeren Zeitraum hinweg ungenügend mit Sauerstoff versorgt waren. Durch den Sauerstoffmangel werden Nervenzellen dauerhaft geschädigt. Allerdings gibt es nicht die eine vaskuläre Demenz, sondern verschiedene Ausprägungen im Krankheitsbild, die sich unter dem Oberbegriff Vaskuläre Demenz sammeln lassen.
Ursache
Welche vaskuläre Demenz vorliegt, hängt in der Regel von der Ursache ab. Die Schädigung der Nervenzellen kann zum Beispiel durch Mini-Schlaganfälle im Gehirn bedingt sein, die die betroffene Person unter Umständen gar nicht selbst bemerkt hat. Aber auch andere Gefäßveränderungen können die Ursache für eine vaskuläre Demenz sein. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), ein hoher Cholesterinspiegel (Blutfettwerte), Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen können die Entwicklung dieser Demenzform negativ begünstigen.
Für Fachleute und Demenz-Kenner: Bei der Auswahl der Formen wurde sich an der Klassifizierung der ICD 10 orientiert. Wer sich für eine bestimmte Form der vaskulären Demenz interessiert, findet weitere Informationen zur ICD Klassifizierung auf der Internetseite des „Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI).
Symptome
Die Symptome einer Vaskulären Demenz sind, wie bei allen anderen Formen auch, Gedächtnisstörungen. Außerdem können Sprachstörungen, wie Wortfindungs- und Sprachverständnisstörungen und Störungen im Umgang mit Gegenständen vorliegen. Darüber hinaus sind neurologische Auffälligkeiten, ähnlich wie beim Schlaganfall, typische Symptome. Dazu zählen zum Beispiel Störungen des Gangbildes.
Diagnostik
Bei der Diagnostik einer Vaskulären Demenz ist es besonders wichtig die kognitive Beeinträchtigung und den Nachweis über einen Schlaganfall oder einer anderen Hirngefäßerkrankung in der Vorgeschichte mittels MRT oder CCT zu erfassen, da diese sich auf Grund einer Gefäßerkrankung im Gehirn entwickelt.
Behandlung
Durch eine frühzeitige Behandlung der Risikofaktoren lässt sich einer Vaskulären Demenz grundsätzlich vorbeugen oder zumindest das Risiko deutlich minimieren. Darüber hinaus können Medikamente zur Behandlung von Begleitsymptomen zum Einsatz kommen, sofern nicht-medikamentöse Behandlungsformen keine Wirkung zeigen. Im Rahmen der nicht-medikamentösen Behandlung gibt es einige Möglichkeiten, wie zum Beispiel Ergo- und Physiotherapie, die genutzt werden können. Die S3-Richtlinie „Demenzen“ empfiehlt viele weitere ergotherapeutische Maßnahmen.
Umgang
Auch für Menschen mit einer Vaskulären Demenz ist es wichtig Wertschätzung zu erfahren. Beim Umgang mit der Krankheit sollte der Fokus vor allem auf eine Minimierung der Risikofaktoren gelegt werden, um das Krankheitsrisiko zu minimieren und den Krankheitsverlauf nach Möglichkeit zu verlangsamen. Gesunde Ernährung und Bewegung, ein freundlicher und respektvoller Umgang des sozialen Umfeldes mit dem Betroffenen im Alltag sowie eine Förderung der Selbstständigkeit können helfen mit einer vaskulären Demenz so lange und so gut wie möglich zu leben.