Ergotherapie kann Ihrem Kind helfen – was passiert da mit meinem Kind?
„Gleich beim ersten Gespräch spürten wir, dass wir hier mit unseren Sorgen richtig sind“
sagt der Vater eines Kindes mit Entwicklungsstörungen
Ergotherapie bei Kindern hilft, wenn es Defizite in den Bereichen der Wahrnehmung, der Koordination, der Kommunikation und / oder der Motorik aufweist. Diese Probleme können sich in unterschiedlichen Lebensbereichen zeigen, z.B. im Kindergarten oder in der Schule, im Freizeitbereich und natürlich in der Familie. Auch die Art und Weise des Auftretens kann variieren – es kann sich offensichtlich als Verhaltensauffälligkeit zeigen, oder es findet verdeckt statt, z.B. in Form von Rückzug oder Motivationsverlust.
Mögliche Krankheitsbilder
In der Regel werden Kinder mit neurologischen, psychiatrischen und / oder orthopädischen Erkrankungen ergotherapeutisch behandelt. Folgende Auflistung soll Ihnen Beispiele nennen:
- Entwicklungsstörungen oder -verzögerungen
- Wahrnehmungsstörungen
- Störungen von Grob- oder Feinmotorik
- Körperliche und/oder geistige Behinderung
- Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)
- Störungen der Konzentration
- Legasthenie
- Dyskalkulie
- Psychische und Verhaltensauffälligkeiten
Kann man da wirklich was tun?
Ja, Ergotherapie bei Kindern hilft größere Handlungsfähigkeit zu erlangen , damit sie über mehr Selbstständigkeit im alltäglichen Leben verfügen. Ebenso sollen und können sich motorische Fähigkeiten als auch die Entwicklung von Koordination, Wahrnehmung und Kommunikation verbessern.
Bei Kindern werden diese Fortschritte vor allem durch Therapieansätze erreicht, die als spielerische Angebote ‚verpackt‘ werden.
Vor der Therapie steht die Befunderhebung.
Ihr Kind wird im freien Spiel und auch bei konkret gestellten Aufgaben eingehend beobachtet, um den Entwicklungsstand, die Fähigkeiten und auch die Schwierigkeiten Ihres Kindes definieren zu können.
Die Motorik und die visuelle Wahrnehmung wird anhand von speziellen Aufgaben in Verbindung mit standardisierten Tests kontrolliert. Natürlich fehlt auch ein persönliches Gespräch mit den Eltern oder anderen nahen Bezugspersonen nicht. Dieses Gespräch ermöglicht es dem Ergotherapeuten besonders gut, die Schwierigkeiten Ihres Kindes zu bestimmen und einzugrenzen.
Beginnt Ihr Kind eine ergotherapeutische Behandlung, kann auch eine Zusammenarbeit mit Therapeuten anderer Fachbereiche (z.B. Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten) sinnvoll sein. Auch können Gespräche mit den Lehrern Ihres Kindes von Nutzen sein, damit Strategien aus der Ergotherapie erfolgreich in den Schulalltag (oder den Kindergarten) transportiert werden können.
Da z.B. Störungen in der sensorischen Integration bereits im Säuglingsalter festgestellt werden können, ist eine frühe Diagnostik und anschließende Therapie besonders sinnvoll. Entdecken Sie Auffälligkeiten im Verhalten Ihres Kindes, sprechen Sie mit Ihrem betreuenden Kinderarzt.